AKM-Tore GmbH geht mehrere Schritte auf einmal und führt neben der
Einführung von Zeichnungen auch direkt deren Digitalisierung ein
Als die AKM-Tore GmbH aus dem Westerwald
beschloss, die Abläufe im Unternehmen zu
verändern, entschied man sich dazu, gleich
mehrere Schritte auf einmal zu gehen und
nicht nur CAD durchgehend für alle Aufträge,
sondern mit customX auch eine weitgehende
Automatisierung einzuführen. Was vorher meist
auf Zuruf und mit nur wenigen Skizzen ablief,
wurde nun komplett digitalisiert und
weitgehend automatisiert.
Vor der Einführung von customX arbeitete AKM wie ein typisches Handwerksunternehmen: Hochwertige, individuelle Produkte entstanden meist
ohne detaillierte Unterlagen. Voraussetzung dafür war ein enormes Wissen
der Mitarbeiter in der Produktion. Unterstützt wurden sie lediglich durch
eine selbstprogrammierte Lösung, die einfache Stücklisten lieferte. Ansonsten wurden vom Vertrieb nur Daten zur vorhandenen Öffnung und
besondere Wünsche des Kunden über ein Formblatt weitergegeben.
Darauf aufbauend erstellte man eine Prinzipskizze, in wenigen Ausnahmen
eine CAD-Zeichnung und eben jene Stücklisten, auf denen die Fertigung
dann aufbaute.
Wartungsaufwand einer Programmierung
Leider war die Stückliste der selbstprogrammierten Lösung nur sehr rudimentär und häufig sogar fehlerhaft. Ein weiteres Problem stellte sich nach
einigen Nutzungsjahren heraus: die Pflege der programmierten Anwendung war kaum noch möglich, da die technische Basis sich zwischenzeitlich verändert hatte und das Programm mit der Zeit recht komplex
geworden war. Tiefgreifende Programmierkenntnisse waren unerlässlich
für Veränderungen. Ein erheblicher Aufwand – zeitlich und monetär –
wäre die Folge gewesen.
Kosten- und Zeitdruck in der Tor-Branche
Gleichzeitig hatte sich natürlich auch der Markt weiterentwickelt
und so erwartete mittlerweile jeder Kunde schon in einem ganz
frühen Stadium eine DWG-Zeichnung und nicht nur eine Auflistung
der Tordaten sowie eventuell noch Skizzen dazu. Durch die zunehmende Individualisierung in den meisten Märkten – so auch in der
Tor-Branche – war und ist der Kosten- und Zeitdruck enorm hoch.
Kunden gehen heute davon aus, dass eine individuelle Planung
nicht länger dauert und die gleichen Dokumente liefert wie bei
einem Standardprodukt.
Entwicklung zum Industriebetrieb
Es lag also nahe, die in den Neunziger Jahren eingeführte CAD-Anwendung auszuweiten, um für alle Aufträge exakte Zeichnungen
erstellen zu können. So war es damals (2007) üblich, zahlreiche
Unternehmen haben sich für diesen Weg entschieden. Aber bei
AKM erkannte man schon sehr früh, dass der Aufwand, jedes einzelne Tor zu zeichnen, viel zu hoch gewesen wäre. Die Verantwortlichen bei AKM wollten nicht nur CAD, sie wollten direkt auch die
Automatisierung der Variantenkonstruktion erreichen inklusive aller
zugehörigen Dokumente, um AKM zu einem modernen Industriebetrieb zu entwickeln. Die Entscheidung fiel – neben der Einführung von ERP – für die Konfigurationssoftware customX aus
dem Mensch und Maschine Konzern.
Komplexe Berechnungen
customX wurde implementiert und dabei direkt auch an das ERPSystem angebunden. Zunächst gab es ein wenig Widerstand aus
dem Vertrieb, der es doch gewohnt war, dass die Produktion mit
nur wenigen Vorgaben einfach auf Zuruf beginnen konnte. Das hat
sich schnell gelegt, nachdem deutlich wurde, wie sich die Abläufe
durch die neue Lösung verbesserten. Heute werden sämtliche
Sektionaltore mit customX berechnet und Stücklisten sowie 2DZeichnungen erzeugt.
Was so einfach klingt – „Ich habe ein Loch, da muss ein Tor in der
passenden Größe rein“ – ist in Wahrheit eine komplexe Berechnung, müssen doch nicht nur Höhe und Breite angepasst, sondern
Paneele genau geplant und Führungsschienen berechnet werden.
Schließlich soll das Tor nicht einfach nur passen, sondern auch gut
in den Gebäudestil integriert werden. Und funktionieren sollte es
natürlich auch!
Nutzung für die technische Planung
customX wird dabei intern von der technischen Abteilung genutzt,
um die Tore zu planen und Dokumente erzeugen zu lassen, die
dann wiederum die Grundlage für die Produktion bilden. Ein Vorteil für die Fertigung liegt darin, dass nun die Mitarbeiter dort nicht
mehr über eine riesige Menge Spezialwissen verfügen müssen.
Dementsprechend schnell funktioniert auch die Einarbeitung neuer
Mitarbeiter.
Ein Riesenschritt
Pro Jahr werden bei AKM ca. 2.000 bis 3.000 Tore geplant und
gefertigt. In den letzten 10 Jahren wurden ca. 490.000 Dokumente
mit customX erzeugt. Dass diese Menge manuell in einem mittelständischen Unternehmen mit 100 Mitarbeitenden nicht erreichbar
gewesen wäre, liegt auf der Hand. Gleichzeitig kann man sich jederzeit sicher sein, dass die Dokumente zu 100 % korrekt sind. Die
zeitliche Einsparung durch die Einführung von customX abzuschätzen, fällt im Fall von AKM allerdings schwer, würde man doch Äpfel
mit Birnen vergleichen. Denn erst mit der Einführung von customX
wurden schließlich Zeichnungen für jedes einzelne Tor erstellt.
Wartungsaufwand minimiert
Sicher hätte man das Ganze auch wieder über eine individuelle
Programmierung lösen können. Dann aber wäre ein entscheidender Vorteil von customX weggefallen: Die Pflege dieses Systems
kann von Mitarbeitern der Technik übernommen werden. Auch nach
vielen Betriebsjahren ist dies problemlos möglich, da die Software
eine Standardanwendung ist, die nur hin und wieder ein einfaches
Update erfordert. So ist auch Tobias Käsgen, Projektverantwortlicher bei AKM, froh, dass in dieser Anwendung Änderungen ganz
ohne Programmierkenntnisse vorgenommen werden können: „Teure
Programmierer, die noch dazu schlecht verfügbar sind, werden
nicht gebraucht, was customX sehr flexibel und kostensparend
macht.“ Nur bei größeren Änderungen wird ein Mitarbeiter von
customX hinzugezogen, und dies ist wirklich selten der Fall.
Ausblick
Eine solche Anpassung ist die geplante Erweiterung der ERPSchnittstelle. Die Anbindung zu ERP ist zwar vorhanden und die
Stücklisten werden auch über diese Schnittstelle generiert, aber die
Anbindung soll noch viel intensiver werden. Ein weiteres wichtiges
Projekt, das demnächst ansteht, ist die Einführung von BIM und
damit verbunden der Umstieg auf 3D. Damit bleibt customX auch
in Zukunft ein wesentlicher Baustein der Softwarelandschaft von
AKM und schafft enorme Effizienz-Vorteile.